In der heutigen digitalen Welt ist die Migration zu Cloud-basierten Datenlösungen unausweichlich. Tableau, ein leistungsstarkes Datenvisualisierungstool, bietet ebenfalls eine Cloud-Version an. Doch wie kann der Übergang vom lokalen Server zur Cloud effizient gestaltet werden? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Herausforderungen und Lösungsansätze einer Tableau Cloud-Migration.
Was ist Tableau Cloud?
Tableau Cloud, ehemals Tableau Online, ist die gehostete SaaS (Software-as-a-Service)-Lösung von Tableau Server. Sie ermöglicht Benutzern den Zugriff auf ihre Daten von überall und das Teilen dieser Daten, ohne sich um die Wartung der Infrastruktur kümmern zu müssen. Unternehmen können sich somit auf die Interpretation von Daten konzentrieren, anstatt Zeit und Ressourcen für die Verwaltung von Hard- und Software aufzuwenden.
Was ist eine Migration?
Der Begriff „Migration“ wird oft in der IT-Welt verwendet und kann auf eine Vielzahl von Situationen angewendet werden. Im Kontext von Tableau bezieht sich eine Migration auf den Prozess des Umzugs von Tableau Server zu einem anderen, oder von einem Tableau Server zur Tableau Cloud.
Obwohl eine Migration viele Vorteile bietet, kann sie auch komplex sein und einige Herausforderungen mit sich bringen. Um sicherzustellen, dass der Prozess reibungslos abläuft, ist es wichtig, die möglichen Fallstricke zu kennen und zu beseitigen, bevor das Projekt gestartet wird. Im nächsten Abschnitt werden wir tiefer in den Prozess der Migration vom Tableau Server zur Tableau Cloud eintauchen und Ihnen einige wertvolle Tipps und Tricks geben.
Wie läuft eine Tableau Migration ab?
Ablauf:
- Vorbereitung
- Planung der Migration
- Durchführung der Migration
Bei der Durchführung einer Tableau Migration hilft einem das Content Migration Tool (CMT) von Tableau. Mit diesem Tool können Inhalte von einem Tableau Server auf einen anderen übertragen werden. Dabei kann, dass das Content Migration Tool allerdings nur in Verbindung mit dem Advanced Management Add-On auf Tableau Cloud verwendet werden.
Das CMT nutzt die Tableau REST API, um auf den Server/ die Cloud zuzugreifen. Es lädt Dateien vom Quellserver auf die Maschine, auf der das Tool ausgeführt wird herunter, und lädt sie dann auf den Zielserver hoch. Mit der Benutzeroberfläche des Content Migration Tools lässt sich ein „Migrationsplan“ erstellen, der dann einmalig oder als Vorlage für wiederholte Migrationen verwendet werden kann.
Vorbereitung
Die Vorbereitung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Migration. Um ein klares Verständnis davon zu bekommen, was migriert werden muss, ist es unerlässlich, den Ursprungsserver gründlich zu inspizieren. Die PostgreSQL-Datenbank, die die Daten eines Tableau-Servers speichert, bietet zahlreiche Abfragemöglichkeiten, um die Größen der Datenquellen, Arbeitsmappen-Ladezeiten, Prep Flow-Laufzeiten und vieles mehr zu ermitteln.
Bevor wir mit einer Migration beginnen, ist eine detaillierte Bewertung der Umgebung und der Benutzeranforderungen nötig. So lässt sich eine Migration planen und durchführen, die den Erwartungen entspricht. Einige der Schlüsselergebnisse solcher Bewertungen sind die Identifizierung der wichtigsten Hindernisse, das Verständnis der Auswirkungen der Migration auf die aktuellen Arbeitsabläufe und die Erstellung eines detaillierten Migrationsplans.
Unser „Migration Assessment“ gibt Ihnen einen klaren Überblick über den Aufwand, der für eine Cloud-Migration erforderlich ist, und hilft Ihnen, eine erfolgreiche Migration durchzuführen. Hier bekommst du mehr Informationen dazu.
Planung der Migration
Vor einer Migration zu Tableau Cloud gibt es wesentliche Aspekte, die berücksichtigt werden sollten. Dazu gehören die Handhabung von Daten und Inhalten und die Unterschiede in der Überwachung.
Daten und Inhalte
Der Zugriff auf lokale Datenquellen erfolgt in Tableau Cloud über die Tableau Bridge. Abhängig von Ihrem Netzwerk kann dies langsamer sein als eine direkte Verbindung mit einem bestehenden Tableau Server. Dagegen könnten Cloud-basierte Datenquellen einen Leistungsschub erfahren, da sie nicht mehr durch das Internet-Gateway Ihres Netzwerks gehen müssen.
Um Tableau Bridge optimal zu nutzen, sollten lokale Datenquellen, die in Arbeitsmappen eingebettet sind, separat auf Ihrer Cloud-Site veröffentlicht werden, und mit den entsprechenden Arbeitsmappen verbunden werden.
Überwachung
Im Gegensatz zu einem lokalen Tableau Server erlaubt Tableau Cloud keine Anpassungen von Servereinstellungen wie Cache, direkten Repository-Zugriff oder Einsicht der Logfiles. Dadurch ist eine Analyse der Metadaten nicht mehr in gleichem Detailgrad möglich. Diese Überlegungen sind entscheidend für die Planung einer erfolgreichen Migration zu Tableau Cloud.
Durchführung der Migration
Bei einer Migration eines Tableau Servers kann es zu vielfältigen Problemen kommen, die sich oft nicht vorhersehen lassen. Zwei der womöglich wichtigsten Themen sind dabei die Größe der veröffentlichten Datenquellen sowie Prep Flows.
Datenquellengrößen
Da mit dem CMT alle Dateien lokal heruntergeladen und anschließend auf den anderen Server hochgeladen werden müssen, gibt es einiges zu beachten. Die lokale Maschine muss sowohl genug Speicherplatz aufweisen, so wie auch die Internetverbindung ausreichend performant sein muss um den Download/Upload zu ermöglichen. Zusätzlich gibt es im CMT noch ein Timeout-Limit, welches sich auf maximal 128 Minuten pro Datei einstellen lässt. Wenn also der Download einer Datenquelle länger als diese Zeit benötigt, wird er abgebrochen.
Daher ist die Migration sehr großer Datenquellen (5 GB+) oft nicht einfach und teilweise nicht direkt machbar. Hier müssen individuelle Lösungen gefunden werden, oder diese Datenquellen auf Tableau Cloud erneut erzeugt werden.
Nutzung von Batches zur Migration von Datenquellen
Da es bei größeren Unternehmen, die viel mit Tableau arbeiten, um Migrationen mit mehreren hundert GB an Dateien handeln kann, ist eine Aufteilung in kleine Gruppen (Batches) sinnvoll um die Migration schrittweise durchzuführen zu können.
Dazu können Datenquellen sowie auch Workbooks auf dem Ursprungsserver markiert werden – hierzu eignen sich Tags bestens – und diese werden anschließend getrennt mit dem TCMT migriert. Wichtig ist hierbei allerdings, dass Arbeitsmappen, die in einem anderen Batch als die zugehörigen Datenquellen migriert werden, ein entsprechendes Datenquellen-Mapping nutzen. Denn jede Verbindung, die auf die alte Tableau Server Instanz verweist, muss verändert werden, um zu verhindern, dass die Arbeitsmappe auf dem Zielserver versucht auf den Ursprungsserver zuzugreifen, sondern in der eigenen Serverumgebung die richtige Datenquelle nutzt.
Im CMT sollten daher alle bereits migrierten Datenquellen immer für die zugehörigen Arbeitsmappen gemappt werden, um den Austausch zu den korrekten Datenquellen sicher zu stellen. Hierbei kann dann eine lange Liste an zu tauschenden Datenquellen entstehen, wenn die Migration in kleineren Schritten durchgeführt wird.
Tableau Prep Flows
Das CMT ist nicht in der Lage, Flows von Tableau Prep zu migrieren, daher muss man hier anders vorgehen. Hier gibt es zwei Möglichkeiten vorzugehen. Die einfachste, aber eventuell auch zeitaufwändigere, ist ein manuelles Migrieren einzelner Flows. Dabei muss der Flow heruntergeladen und jegliche Datenquellen, die sich mit dem Ursprungsserver verbinden, aktualisiert werden.
Alternativ lässt sich dies auch automatisieren. Da Tableau hierzu aber kein eigenes Produkt anbietet, müsste man hierzu ein eigenes Skript schreiben, welches dies erledigt. Die Einbindung von Skripten ist auch im CMT möglich.
Migration Tableau Server zu Tableau Cloud
Bei einer Migration auf die Tableau Cloud anstelle von Tableau Server stellen sich noch zusätzliche Herausforderungen. So ist die Funktionsweise an vielen Stellen eine andere und oft auch etwas reduzierter. Der größte Unterschied ist hierbei in der Regel die Herstellung der Kommunikationsmöglichkeit zwischen lokalen (on-premise) und Cloud Datenquellen.
Lokale Datenbanken sind in der Regel durch Firewalls geschützt, welche den Zugriff außerhalb des Unternehmensnetzwerkes blockieren. Bei einem Tableau Server stellt dies meist kein Problem dar, da dieser sich in der Regel im Unternehmensnetzwerk befindet, für eine Tableau Cloud Instanz ist dies aber nicht möglich.
Tableau Bridge
Um dennoch eine Verbindung zu Lokalen Daten herzustellen, bietet Tableau ein Kostenfreies Tool an namens Tableau Bridge. Es handelt sich dabei um eine Anwendung, die auf einem Server in Ihrem Netzwerk ausgeführt wird und als Brücke zwischen Ihrer lokalen Dateninfrastruktur und Tableau Cloud dient.
Tableau Bridge ermöglicht zwei wesentliche Funktionen. Erstens erlaubt es das Aktualisieren von Extrakten in Tableau Cloud, die aus lokalen Datenquellen stammen. Zweitens kann es auch eine Live-Verbindung zu Ihren lokalen Daten aufrecht erhalten. Die Verwendung von Tableau Bridge ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Je nach Ihrem Netzwerk kann das Abrufen und Aktualisieren von Daten über Tableau Bridge langsamer sein als bei einer direkten Verbindung zu einem bestehenden Tableau Server.
Trotz dieser Herausforderungen bietet Tableau Bridge eine wichtige Möglichkeit, den Übergang zu Tableau Cloud zu erleichtern und weiterhin auf Ihre lokalen Daten zuzugreifen, nachdem die Migration abgeschlossen ist.
Rechenkapazitäten
Während man bei seiner lokalen Tableau Server Maschine die Rechenkapazität relativ leicht einsehen kann, ist dies auf Tableau Cloud nur bedingt möglich. Auch inwieweit die Kommunikation außerhalb des firmeninternen Netzwerkes schneller oder langsamer funktioniert, kann ein Faktor sein, den man oft nur durch Testen herausfinden kann.
Da eine Migration allerdings auch die perfekte Möglichkeit darstellt, um Prozesse und Daten welche sich über die Zeit angesammelt haben, aber nicht (mehr) nötig sind zu entfernen, lässt sich hier bei einer Migration auch oft die allgemeine Server/Cloud Performance verbessern.
Obwohl eine Migration von einem Tableau Server zur Tableau Cloud oft mit einigem Aufwand verbunden ist, lassen sich langfristig in der Regel viel Arbeitszeit und Mühe einsparen. Unternehmen sollten sich daher regelmäßig die Frage stellen, ob eine Migration in die Cloud nicht eine bessere Lösung darstellt.
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